Deus Ex Teacup

Paperplanes are a way of communication, too.

If You Were Me

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Die Luft ist rein, das Haus ein Museum moderner Kunst. Ganz von selbst setzt man die Schritte vorsichtiger, wenn man das Anwesen betritt, und auch die Schwalben, die sich durch die ebenerdige Lage und die beiden zum Lüften geöffneten Tore ins Haus verirrt haben, schwirren zwar panisch, streifen aber nicht das Geringste mit ihren dünnen Flügeln, ehe sie fast von selbst den Ausgang finden. Ich habe keinen Anfang hier, ich könnte überall den Finger draufsetzen und lossprudeln mit Worten, Tränen, Lachen, allem Furchtbaren und Schönen. Ich weiß nicht, wie ich mich fühle. Ich bin verwirrt. Ich bin in einer völlig neuen Umgebung, übe eine völlig neue Tätigkeit aus, die aus stundenlangem trivialen Scannen von unglaublich interessanten Dingen besteht. Nicht einmal diese Aufgabe an sich hat eine eindeutige Emotion. Manchmal von Müdigkeit durchwachsen, von Langeweile, manchmal erfasst mich rege Begeisterung ob mancher Phrasen, die vor gut hundert Jahren mit Tinte und dem Gedanken an Intimität verfasst wurden; so, so schöne Sätze.

Ich sehe mir meine an, meine Sätze, den Brief – den einzigen, den ich seit Jahren wieder verfasst und auch tatsächlich abgeschickt habe, und auch hier wechselt alles von gnadenloser Reue und Unwiederbringlichkeit zu etwas, das man beinahe Erleichterung nennen kann. Ich fühle mich traurig. Es ist vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es vorbei ist. Ziemlich ist aber nicht völlig. Und dieses Ziemlich darf ich nicht mehr miteinkalkulieren, da es auf nichts Gutes hinausführt. Trost liegt hier nur in einer persönlichen Endgültigkeit, die ich mir nehmen muss. Gleich. Bald. Nur noch ein bisschen verweilen …

Words mean more at night. Es war nicht diese eine Nacht, es hätte in irgendeiner passieren können. Es hätte gar nicht passieren müssen. Ich hätte widersprechen können. Aber auf was hinaus? Dass Timing eine miese, kleine Bitch ist? Dass das Leben gerade zu gut verlief? Und das tat es. In dieser einen Woche war alles, alles gut und so wunderbar, dass ich mich erwischt habe, es zu jinxen. Irgendetwas müsse doch schiefgehen. There you have it.

Aber im Grunde ist das alles ein Jammern auf fürchterlich hohem Niveau. Mir geht es nach wie vor gut, sehr gut sogar, eigentlich, und der aftermath dieser Stunden wird demnächst abfallen, das weiß ich. Gib dem Ganzen eine Woche, vielleicht zwei. Eine Hoffnung weniger, mit jedem Tag, das Sanduhrenprinzip. Zu irgendetwas muss Zeit ja schließlich gut sein.

Die Tage hier fühlen sich an wie Wochen, obwohl kaum etwas passiert. Dadurch werden die kleinen Dinge viel bedeutsamer. Ein viel zu großer Fisch (?) in einem viel zu kleinen Teich, ein winziger, rot umleuchteter Friedhof kurz vor einem Gewitter, und dasselbige, das den ganzen Ort erzittern lässt. Ich finde ein altes NAS auf einem hölzernen Dachboden, setze es mit der Hilfe des Chemikers auf, bin ihm unendlich dankbar und fühle mich dennoch  wie Superhacker 2000. Essen liefert ein scheinbar niemals versiegender Quell eines gigantischen Kühlschranks, Zauberhaftes wie ein Rumpsteak mit selbst hergestelltem Rotwein, Hirschpastete (because, what else would you eat?) und dazwischen die kleinen Reibereien mit dem hundertjährigen Toaster, der das Brot nie hergeben will (langsam nehme ich die kleinen Blitze in seinem Inneren persönlich). Der Hausherr scheint ein reger Earl-Grey-Liebhaber zu sein, und einmal nehme ich mir eine Tasse davon ins Arbeitszimmer mit und im nächsten Augenblick krabbelt mir eine Wespe über die Hand und beinahe hätte ich das Zeug auf die alten Briefe geschüttet. Der Zucker wird heruntergeschraubt, auch der Kaffee, weil es zwar eine Siebträgermaschine, aber nur Kapseln für die Nespresso-Perversion gibt. Wenn ich aufwache, frühstücke, ins Arbeitszimmer gehe, begleiten mich Gemälde, viele sind von ihr, die sie vor fünf Jahren verstorben ist. Und noch immer redet er von ihr, beginnt sein Buch damit, wie er ihr jeden Tag I love you zurief. Dreiunddreißig Jahre glückliche Ehe, für ihn ist sie nicht tot, denke ich. Eine kleine Leninstatue aus Bronze hält mir die Tür auf, bei mir wird er brav in die Arbeiterklasse geschickt, wie der Hausherr zu mir meinte. Drüben steht Mao, wenn ich mich richtig erinnere, Stalin fehle ihm noch. Die Fenster im Museumsgang (so nenne zumindest ich den Traktteil mit den vielen Kunstwerken) sind vom Wiener Arsenal, bei ihm wieder flottgemacht und eingebaut. Alles hat etwas Rustikales und auf den ersten Blick erkennt man den Adel nicht, das mag ich. Überall starren mir Gesichter aus Rahmen entgegen, stehen Bronze-Golems, hängen gigantische, menschgemachte Glaslaternen. Hier, mit all diesen Kuriositäten, fühle ich mich immer weniger als Fremdkörper und immer mehr als Inkorporation. Eine Art Zaungast, den sich das Haus nach und nach einverleibt; der neue Archivar, der hier nun ein- und ausgeht. Wie wird es wohl, wieder zurückzukommen? Und wohin gehe ich dann? Woher man so kommt und geht .. my, der Brief; war der vielleicht mies formuliert …

Die nächsten Tage und Wochen und fast schon Monate sind plötzlich durchgeplant. Zwei Ausstellungen, die aus dem Nichts kamen und mich unendlich freuen, die Teilnahme an einer Universitätskonferenz, die Tage im Archiv, die reguläre Arbeit in den unheiligen Messehallen, das Unisemester und die bevorstehende Masterarbeit, die beinahe wieder auf Ground Zero gekickt wurde, und zuguterletzt die Resteinrichtung der Wohnung. Und wenn ich im September endlich im Flieger Richtung Vietnam sitze, spätestens dann ist die Welt wieder verflucht okay. Vermutlich bereits viel, viel früher. Vermutlich schon jetzt. There you go, Sanduhr, there you go.

Cheers to a better you

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Während ich aufwache, habe ich noch diese ganzen absurden Wörter auf der Zunge, ein paar auf den Lippen, die gerade so noch herauskommen und sofort ihre Bedeutung verlieren. Sie gehören solange mir, wie ich sie nicht freilasse und in mir horte; dem Reality Check mit der Außenwelt halten sie sowieso nicht stand. Sobald sie mich verlassen, gehören sie nicht länger mir; eine Kopie davon wird im Kopf gespeichert, ist aber nur halb so authentisch; eine Kopie wird auch im Kopf des anderen abgespeichert und sieht dann meist ganz anders aus. Wozu noch reden? Aber ich wache ja nur auf, das Gegenüber ist verschwunden und mit ihm all die gesagten Dinge, sämtliche Kopien davon, und ich bleibe als einzige zurück, mit vager Erinnerung, diesem schlechten Duplikat des Ungeschehenen. Gut so, denke ich mir, während ich das Thermometer neben mir aufhebe und beginne, meine Temperatur zu messen.

Das ist nicht der Zustand, in dem man klar ist. Nicht morgens, nicht mit einer Verkühlung, nicht mit dem Dunst und Schleim der Träume letzter Nacht bekleidet. Alles nicht so toll, nicht ganz Ich, eher hormonell bedingt und schwach. Nicht mein Optimum; das zu wissen hilft, die meisten aufkommenden Gedankengänge zu ignorieren. Das Schöne gerade ist, dass ich krank sein kann, darf, ohne besonders viele Menschen dabei zu enttäuschen; einige Absagen, ja, aber kein Zeit- und Personaldruck von irgendeiner Arbeitsstelle. Meinen Soll für den Monat habe ich bereits getan und den Rest der Zeit kann ich mir die Ruhe nehmen, 13 Stunden schlafen, die Welt ignorieren, und das Ganze auch noch vor mir selbst halbwegs rechtfertigen. Die Kopfschmerzen gestern hätten ohnehin nichts anderes zugelassen, und heute fühle ich mich bereits besser. In einer Woche beginnt wieder ein neuer Abschnitt und ich fange diesen im besten Wissen und Gewissen an, dass er allen Beteiligten gut tut. Zweieinhalb mittelschwere Panikattacken und wochenlangen Bangens später ist ohnehin alles sattelfest und nicht mehr so leicht änderbar. Es ist ein Experiment, es sind die Früchte der Gedanken, die ich seit einer ganzen Weile ausbrüte, es ist nichts Unüberlegtes. Alles beginnt im Kopf, mit billigen Kopien von Ungeschehenem, von Möglicherweise-bald-zu-Passierendem, mit Blaupausen schrulliger Idiotien.

Gut. Und nun wäre alles andere perverser Selbstbeschiss. In einer Woche gibt es einen neuen Ort, dessen Zentrum ich selbst bin, in dem ich auf mich gestellt und von mir selbst umzingelt bin; ein Platz, wo es keinen Raum mehr für Ausreden gibt. Ich locke mich selbst in die Falle, aber immerhin gibt es dort Käse. Kein Rotweinzimmer mehr. Ich wache auf und bin allein und die Worte bleiben in mir, die Kopien werden mit der Zeit verblassen. Was bleibt, ist ein Jetzt und ein Ich, mit denen ich umgehen lernen muss und werde. Diese Woche besteht aus den vielen Sekunden, die ich runterzähle, bevor ich den ersten Schritt in den Sturm setze, mit vier Decken und viel Tee und nur halb so dramatischer Attitüde. Ist schließlich nicht das erste Monster dieses Jahr.

“The only way to win is not to play.”

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Says the narcissist. If I fool myself through this life, there might be things left I didn’t, couldn’t blow up, things that actually affect me, standing between all the debris and ash. Strong, steady things I couldn’t destroy. Nah, let’s reconsider this, is what my late 2017- and my shiny new 2018-me is saying. Took me a while, still is. Not that I’m giving much thought to the Gregorian calendar, really – there are things more periodic than the turns of the years. And nothing dramatic, no hard feelings found here. The cage door’s left open and all the whining ends where someone forgets to use the key.

Sitting here, I’m realizing how I am afraid to start things when there’s no manual lying around next to me. A blank page, only four small characters written hesitantly on the corner, looking lost in all the whiteness. 2018. Damn. Free. What. Help. Lost. Nope. Do it. You decide. I’m constantly drifting between panic mode and Yaywhoopwhoop!-feelings. I hate being unstable. I hate being stable. I love possibilities. I don’t. I hate freedom. I love it.

Knowing me, I will find my way through this somehow, one way or another. Only question is: Will it suffice? Will it be enough so that I won’t blame myself for anything? What will I do, what will I miss? But first things first (the almost easy part): I’ll slay all those little and bigger monsters. Everything that stands between me and whatever there’s waiting on the other side. Go, fish, go.

なんとなく.

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You know..

I think there’s a thing. When you’ve gone as far as you dare. And if you go any further, you wouldn’t be you anymore. You’d be the person who’d done that.
The places you just can’t go.. I think that happened to me tonight.

– Neil Gaiman, How to pick up girls at parties

Ich merke mir immer, welche T-Shirts ich anhatte, wenn Menschen mich geküsst haben. Das ist eine der vielen unnötigen Eigenschaften an mir. Wenn ich morgens überlege, was ich anziehe und eines dieser Shirts in die Hand nehme, verkabeln sich die Gedanken an jene Person, an diesen Moment, ohne ersichtlichen Grund oder schöner Melancholie. Wobei, doch, manchmal spielt die auch mit, aber nicht immer. Ich grinse dann einfach ein bisschen in mich hinein, morgens, schlaftrunken, mit Augenringen und passender furchtbarer Frisur, barfuß im Badezimmer stehend.

Die Bartür schwingt auf und wir stehen mit den Simmeringer ghetto buddies in ihrem Rahmen. Ich merke, wie ich vor Freude unabsichtlich wie ein kleines Kind hüpfe, als ich den Schnee sehe. Lissá neben mir, glücklich, Emmett gibt sich unbeeindruckt – ich habe ihn unter starkem Verdacht, Fotos von uns gemacht zu haben, während wir mit geweiteten Pupillen den Flocken beim Treiben zusahen und er cool in diesem wuchtigen roten Sitz lehnte. Der Chef begrüßt uns, bleibt kurz zum Quatschen stehen, stellt uns beinahe wortlos eine weitere Runde auf den Tisch. Wir sind Stammgast dort, wo man eigentlich nicht Stammgast sein möchte, und doch zieht es uns in dieses siffige Lokal mit seinen illustren, grauenhaften Leuten. Lissá geht als erste ein, Emmett und ich sehen der Zeit beim Versinken zu, bis in die frühen Morgenstunden, und einmal bin ich dankbar, dass es im Winter so lange dunkel ist. Die Füchsin geht (ich merke gerade die Ironie an ihrem Kosenamen) und ich drehe mich zu ihm um und frage ihn seit langem wieder, wie es ihm geht, in der ehrlichen Hoffnung auf eine direkte Antwort. Er, Golem wie er ist, wirkt entspannter, aufmerksamer, nicht ganz so ausgelaugt wie sonst; ruhiger, friedlicher. Ich greife durch die Steinschichten, schäle etwas ab, vielleicht etwas zu viel Hammer und Meißel, denke ich mir kurz und vergesse den Gedanken gleich wieder. Ich kratze an Oberflächen, mehr ist es nicht. Zweite Hautschicht, zweiter Höllenkreis, und wir lachen über die Göttliche Komödie. Der Abgrund liegt noch zwei Ecken weiter.

a little bit of anything.

baudelaire

A little bit of kitsch bitch flowers, a little bit of slow mo soundtrack. A little bit of tinder cinder romance, a little bit of home alone melancholy. A little bit of pick-locking, a little bit of sleep in alien apartments.

Nach so viel Dreck und Galle absorbiere ich all das Helle, Positive, das mir die Umgebung bietet, nehme an Energie, was ich zu fassen kriege, filtere Partikel aus der Luft, wenn es sein muss, alles Ein- und Ausgeatmete, all die schönen, schönen Menschen, meine Güte. “Seit ich damals einen Unfall hatte, habe ich mich nur mehr den Dingen gewidmet, die ich wirklich tun will. Keine Kompromisse mehr!” ruft die eine Autorin neben mir aus und es wirkt bereits wie eine klassische Konstruktion, nur vom Leben selbst gemacht, “Und zehn Jahre lang habe ich Absagen erhalten, weg damit! Jetzt zerreiße ich sie einfach, sobald sie ins Haus flattern.” bestärkt die andere, links neben mir, deren Sätze ich so oft so liebe und deshalb für einen Moment gar nicht deren Inhalt erfasse. Du hast eine Gabe und du hast Talent sagen sie, ganz laut – so laut, dass andere es hören und nachfragen und ich versinke dann immer ein bisschen in meinem Stuhl, wenn andere mich groß machen, während ich es im Inneren noch gar nicht bin. Ich zeichne nicht auf Lesungen, weil ich möchte, dass andere es sehen, sondern weil es ein Bedürfnis ist, je nach Stimme und Gefühl. Ich merke, wie wichtig mir Stimmlagen und Töne werden, in Intervallen mit gezielter Stille ergeben sie eine Melodie, der ich zu folgen gewillt bin, wenn sie nur einigermaßen meinem Tempo gleicht, mich zumindest einsteigen lässt, bis ich soweit bin. Ich verneige mich vor den großen Menschen, die aufrecht auf der Bühne stehen, wie der Meister und der Stern, die sich gegenseitig so sehr verfluchen und doch meine zwei Widerhaken an der Steilwand meines Glaubens an die Schriftstellerei und oft genug meines Egos sind. Natürlich ehrt es mich, wenn gerade diese beiden mich in ihrem Dunstkreis dulden, im Orbit behalten wollen, selbst wenn es Ende des Jahres in der Branche fürs erste vorbei sein wird. Und auch Poro-san meint wissend, dieser verrückte alte Mann, den ich nie laut so nennen darf, dass sich manche Kontakte halten werden, dafür sorge man schon. Als er mich zum Abschied umarmt und ich ihm zu den unglaublich atemberaubenden Bildern nur gratuliere, nachdem ich nach jeder Betrachtung immer etwas atemlos bleibe, wenn ich wieder auftauche, da spüre ich sein Grinsen an meinem Kopf und höre, wie er sagt, ich sei die nächste hier. Mach mir keine Angst lach ich zurück und er nimmt sie mir, ich solle keine haben, ich solle einfach machen; und ich höre die Worte vom Stern, wie sie sagt, er sei doch auch ein Fan von mir. All das muss hier runter, muss in Worte gefasst werden, denn alles, was ich schreibe, merke ich mir, verinnerlicht sich, verfestigt sich im Rundgang der sonst so widerständischen Windungen im Oberstübchen, und auf dass ich es mir einverleibe: Es gibt Wege, die sind jenseits von Angst, von Panik, von Weltschmerz und von all den Tiefs und Tieferem; wo sonst nur harte Brotkrümel nach einem geworfen werden, da muss man zweimal abbiegen und speist plötzlich von Kaisers Tafel und versteht das Leben nicht mehr. Ich werde meine Nase trainieren, meine Augen, meinen Verstand, mich selbst manipulieren, bis ich einsehe, dass das Leben nicht an der nächsten Ecke endet, dass es immer und immer mehr Ecken geben wird, ewig viele Straßennamen und neue Gassen, immer einen Tisch und immer mehr als das, was man sich denkt, weil das Leben nie vorbei ist, bis es doch mal endet.

Es wird noch ein bisschen dauern, bis ich das Jahr als ein völlig lehrreiches sehen können werde, bis das Zerstörte in neuer Form wieder drangebaut wurde und mir nichts mehr fehlt und ich die Energie haben werde, es nicht mehr zu kritisieren und zu verteufeln; denn es war gut, wirklich, und es war schlecht, so wirklich wirklich schlecht, das natürlich auch. Warum nur benötige ich so lange, mich und die Welt zu verstehen, diesen Abgleich zu machen zwischen dem Innen und dem Außen? Die Ruhe hier in diesem kleinen Ghetto am anderen Stadtrand tut tatsächlich gut. Es ist einer der spelunkischsten Bezirke Wiens und gleichzeitig ist hier alles so kurios, dass ich mich an nichts von drüben erinnert fühle und die Distanz tatsächlich gewinnen kann, die ich benötige, um mich von etwas weiter drüben zu betrachten; in erster Linie mich in Kontext zu meinem Umfeld, das gerade in einem erstaunlich engen Kreis hängt, der sich formatiert und festigt. So klar habe ich lange nicht mehr gesehen; es fühlt sich an, als wäre ich auf dem Weg zu etwas, das zumindest wahrhaftig ist, wenn es schon keine Richtigkeit zwischen Innen und Außen geben kann. Ist gekauft; nehm ich.

Eine Idee um sieben Uhr morgens, und ich finde sie jetzt noch nicht schlecht. Bald habe ich Zeit, bald habe ich die letzten Seile losgemacht, und was dann? Existenzangst, manische Glückseligkeit, lasst den scheiß Walzer. Die Welt ist so schön und voller Möglichkeiten, die zu pflücken sind wie reife Äpfel – so kann sie also auch sein, die Leere am Ende der Kreuzung.

green is for hope and fire doors.

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Symbol: “A Vegvísir (Icelandic ‘sign post’ or ‘wayfinder’) is an Icelandic magical stave intended to help the bearer find their way through rough weather. The symbol is attested in the Huld Manuscript, collected in Iceland by Geir Vigfusson in 1880 (but consisting of material of earlier origin).”

Wie knapp kann man vor ersten Schritten stehen? Relativ betrachtet lässt sich immer die Hälfte einer Distanz überwinden, womit man nie am Ziel ankommt. Immer ein Stück näher, fünfzig Prozent, plus-minus. Konkret betrachtet machen Menschen irgendwann einen Sprung und überwinden die gesamte Strecke, mit Sätzen, Schritten, je nach Distanz und Temperament, je nach Leidensfähigkeit (dieses Wort ist besonders, irgendwie). Die Zeit lässt sich mittlerweile in Jahren messen, in der ich auf allen vieren näher zum Sprungbrett zu einem gar nicht so dunklen Abgrund tapse, immer fünfzig Prozent. Mein Arsch tut weh, die Handgelenke knacksen, und was ist der Sinn davon, einer Sache näher zu kommen, wenn man sie nie erreicht?

Hallo erbarmungsloser Wegscheid des Lebens oder so. Immerhin kann ich mir die Sprungrichtung selbst aussuchen – auch das ist ein Luxus. Ende des Jahres, habe ich gesagt, bis der gregorianische Kalender seinen Dienst tut, tue ich meinen nach bestem Sorgen und Bedenken. Angst ist so ein motivierendes und furchtbares Ding zugleich, auch Verzweiflung, Frustration und Hoffnung, alles Miststücke und manchmal trotzdem wunderschön grün leuchtend, Notausgänge. Whatever works, darling.

Eine Halle, beinahe in völligem Dunkel gelegen. Ich breite mich auf einem Haufen Bretter aus, schaue zur Decke hinauf, die silbernen riesigen Rohre entlang, die nur vom grünen Schein der Notausgangsschilder beleuchtet werden, bis ich ein Pfeifen höre und meinen Namen. Erst jetzt fällt es mir auf, dass es diese Rohre sind, solche wie jene im Wald, und Emmetts Stimme, nachdem er alles abgegangen ist und das letzte Licht abdreht und dann erzählt, wie jemand hier gestorben ist heute. Noch so ein Traum, ein Einbrennen hinter Augenlidern.

Augenlider. Shit auch, natürlich mache ich mir Sorgen. Ich bin direkter geworden, genervter auch, und habe gute Lust, Tinte gegen Gesprächsfetzen zu tauschen, insofern tut der Medienwechsel zwischendurch gar nicht schlecht. But I’m more of that barging into the shop and asking kind of person, but also not quite done with being annoyed by stupid assumptions. Whatever. Keine Dinge, die in dieser Stunde und Laune bedacht werden sollten. War es das? Ja, alles, alles was du siehst ist Fleisch und bisschen Fantasie dazu. Mehr ist da nicht drinnen. War es auch nie.

Und die Wette, das kleine Spielchen, ich gegen mich, ich für mich und gegen alle Widersacher. Eine Woche, um Worte zu finden, sollte selbst für ihn nicht zu knapp bemessen sein. D’uh.

And every day, for an instant, I think of you again.

 

Endlich ist es Oktober. Ich fühle mich wohler in meiner Haut, ich weiß nur nichts mit meinem Kopf anzufangen. Das ist ein Unterschied. Die Haut, dieses riesengroße, dieses größte Organ unseres Körpers spürt die Herbstblätter auf sich und es fühlt sich wie ein ruhiges Einschlafen an, so sanft und gemütlich diese braune, grüne, rote Rascheldecke. Das ganze Wochenende war eine Art gute Welt, für zwei, drei Tage. Dieses Mal macht es mir nicht einmal etwas aus, dass die Sonne nur so kurz da ist und so wenig hell. “I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.”, das ist ein guter Gedanke, das Gedicht ein stabiles Mantra, wenn man auf der letzten Sprossenleiter vor dem Brunnenboden steht, um ein bisschen nachzudenken. Und da liegt er, der Unterschied; auf dem Boden; der Kopf. Es gibt diese Gedanken, an die man denken möchte, weil sie hinter der Glasscheibe stehen, man sieht sie permanent, und merkt, wie sich ihr Mund bewegt, aber nichts ist zu hören von ihren Worten. Ich möchte über drei, vier Dinge sinnieren, doch ich denke nur Ding, nicht wie Ding oder wohin mit dem Scheiß oder warum Ding, nein, nur Ding. Hallo, ja, du bist’s wieder. Ich weiß. Darüber hinaus komme ich nicht.

Und weiter zu den Tatsachenberichten., achronologisch. Der Samstag wurde so vom Schlaf in der Tageshelle verschluckt, dass ich mich gar nicht mehr richtig an ihn erinnere. Freitag saß ich ewig im Verlag, das Buch verlangt einfach zu vieles ab und meine Müdigkeit ist dabei eine stetige Konstante. Vielleicht war die Luft zu schwer, die Taubenflügel, einer links, einer rechts vorm Fenster, nichts dazwischen, ein zu reales Omen. Der Plan, zum Karlsplatz und ins Museum zu fahren, war ein sehr spontaner, aber kein falscher. Eine Tasse Tee hängt jetzt  an meinem Schlüssel, Lumen konnte hoffentlich ein wenig besser durchatmen mit der Ablenkung zwischendurch, und ich habe alte Geister wiedergetroffen; eine, sie erzählte mir, ich sei bis heute ihr Beispiel, wenn es um herzensgute Menschen geht. Ich lache kurz auf, korrigiere sie auf “leichtsinnig und bescheuert”, sage trotzdem brav danke und freue mich, als sie mir einen Sitzplatz anbietet und wir ‘ne Weile reden. Eine andere, auch Geist, mehr Konstante, Dauergast im Hirn, und nun vielleicht nicht mehr so sehr geisterhaft. Wenn sich Menschen konkretisieren, tauchen sie aus diesem zugefrorenen See auf, wie in einem Science-Fiction-Schinken; ich aktualisiere meine Daten über sie, ohne Analyse, alles Rohmaterial. Sie ruft mir nach, ob sie sich trotzdem melden soll. Diese dumm-charmante Art hab ich ja fast vermisst.
Ich habe Boy kennengelernt und wollte ihm die ganze Zeit die Backen langziehen, so süß ist er. Hat mir beim Zeichenbattle dankbarerweise seine schöne Brille geliehen. Ich mag ihn. Wir haben 42-Theorien ausgetauscht, während wir Lottokugeln in dieses Ding stopften und gerade er erzählte mir von der japanischen Auslegung [shi-ni], die ich noch googlen muss, weil noch nicht alle Faktoren so ganz zusammenpassen.

Danach in irgendeine Bar, Stehbeisl. Die Runde ist illustre, Inglo lerne ich endlich kennen und seine Freundin ebenso. Sein Move mit dem Bart bringt mich innerlich zum Lachen und er merkt’s nicht. Wir reden über Camus, und er führt die Fingerspitzen zusammen wie ein Italiener, der sich so richtig freut, einen Gleichgesinnten gefunden zu haben. Er zeichnet, sagt er, ich drücke ihm meinen Block in die Hand und auf die letzten Seiten kommt ein Werk von ihm und zuguterletzt Kritzeleien von allen, während ich kurz auf die Toilette verschwinde; mehr aus Scham, weil sie anfangen, den Block durchzublättern. Die letzte Seite küren nun ein Schweinchen aus Ms und Os, ein Comichund, noch ein Inglo-Werk, andere komische Dinge und ein Penis. Welp. Der Rest des Abends war irgendwas zwischen Pizza, Damien Rice und Rotwein [and then some].

Morgen ist zwar Montag, aber morgen ist auch Oktober. Endlich, endlich ist es Oktober.

Aleph

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“Eleven o’clock had come and gone. I had to find a way to bring this conversation to a successful conclusion and get out of there. But before I could say anything, she suddenly asked me to hold her.
‘Why?’ I asked, caught off guard.
‘To charge my batteries,’ she said.
‘Charge your batteries?’
‘My body has run out of electricity. I haven’t been able to sleep for days now. The minute I get to sleep I wake up, and then I can’t get back to sleep. I can’t think. When I get like that, somebody has to charge my batteries. Otherwise, I can’t go on living. It’s true.’
I peered into her eyes, wondering if she was still drunk, but they were once again her usual cool, intelligent eyes. She was far from drunk.”

― Haruki Murakami, The Wind-Up Bird Chronicle

 

Dieses Zimmer mit dem Rotwein und den Büchern in meinem Traum kommt immer wieder zurück. Ich glaube, Rabelais lag in meinen Händen, oder war es Rimbaud? Im Nachhinein kann ich mich an immer mehr Details erinnern; und jetzt, vor dem Einschlafen, besuche ich diese abgedunkelten Wände am Rande der Stadt, um mich dort von den Tiefen der letzten Tage zu erholen. Da sind Briefe in den Ecken, da ist Martha, die meine Batterien auflädt, und es erinnert an zwei angeschossene Wildtiere, in aller Schönheit und mit einem kleinen Hint Verzweiflung an der Welt, aber ganz viel Gefühl. Ich erinnere mich an den Anfang der Geschichte, den ich über sie schrieb – Canada, kleine, dumme Alice, Canada! –, und ich lache, lache, lache über die Ironie. Gerne würde ich durch Prag gehen und mir alles von ihr erzählen lassen, alles was erlebt wurde von allen Menschen in jeder Gasse, von ihr oder von Emmett selbst, der durch ihren Kopf zu mir dringt. Durch die Rohre, die aus dem Waldboden ragen, und die man nur bei Nebel sieht, höre ich ein leises Atmen an meinem Ohr. Führe mich nicht in Versuchung, sagt er mit diesem Grinsen und Martha hört nicht auf zu erwähnen, wir hauen ab, nicht mehr lang, dann sind wir weg. Im Aleph steckt im Grunde alles und nichts und ich kann mich für beide Richtungen entscheiden. Laufen so eigentlich Leben ab oder bin das nur ich?

“I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.”

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Akemi fragt mich, welchen Tag wir heute haben und ich antworte, ohne eine Sekunde zu zögern. Nach all der Zeit ist dieses Datum immer noch eines, das nicht vergehen kann, ohne dass ich es bewusst wahrnehme (das habe ich letztes Jahr vermutlich auch irgendwo so ähnlich niedergefasst). Ich habe längst aufgehört, Dinge in meinen Kalender zu schreiben. Ich zeichne sie runter, in einen zerknitterten Block, auf meine Handfläche, mit einem X markiert, auf Zettel, die überall herumliegen, als würde mein Leben aus Papier bestehen. Ich höre in letzter Zeit ständig Debussys Bergamasque Suite, alle vier Parts – aber am liebsten natürlich den dritten, der zuerst da war, bis sich rund um den Mond schließlich der Schein der anderen drei Melodien gebildet hat. Paul Verlaine hat ein wunderschönes Gedicht dazu geschrieben, die Stefan-Zweig-Übersetzung ist mir die liebste (er hat das Wort “Zug” eingebracht und manche Stellen sind zum Erschaudern schön). Ich zeichne ein Gesicht, schreibe die Zeilen daneben und hefte es auf meine Pinnwand im Büro, das immer mehr aussieht wie eine Collage an wahnwitzigen Warteprotokollen. Die meisten davon sind dem langsamen Windows XP, meiner Ungeduld und gedanklichen Abschweifungen zu verdanken. Zeichnen beruhigt, Schreiben auch. Zumindest etwas, irgendetwas, das die Hände beschäftigt hält. Hätte ich keine Panik vor Sauerstoffmangel, ich wäre vermutlich bereits Kettenraucher, und den Trick mit dem Kugelschreiber um die Handkuppen kreisen lassen muss ich auch noch perfektionieren.

Ich möchte Zweigs Version auswendig lernen. Es ist nicht die “offizielle”, nicht die geläufige, aber sie ist die eine, die mich ganz und gar trifft. Es ist auch lange her, seitdem ich Gedichte auswendig gelernt habe – Neil Gaimans “Fairy Reel” steckt aber bis heute in meinem Kopf. Eines, das noch aussteht, ist Sarah Williams’ “The Old Astronomer To His Pupil”, das ich alleine schon wegen des Klangs liebe. Letztens habe ich geträumt, wie mir jemand Balladen zitierte, in dieser Wohnung voll Bücher und kistenweise gutem Rotwein; mehr war nicht darin – ein Zimmer voller Wein und Bücher. Wer kennt denn nicht die Bürgschaft noch auswendig? Welche Bücher waren es nochmal? Tawada Yokos Überseezungen lagen ganz oben, mir wurden andere in die Hand gedrückt, gesagt, das ist das Buch für mich, das war aber nicht nur eines. Wie war der Titel, wer war der Autor? Ich kannte ihn, als ich es noch in der Hand hielt (Nachtrag, eine Stunde später: eines davon waren die Fleurs du Mal. Oh.). Im Hintergrund spielte es Lieder von CCR, die ich dadurch auch nicht mehr mag als sonst. Sogar im Traum erwischte mich der Rotwein zu stark, und als ich wach wurde, wusste ich kurz nicht, wo ich bin.

Wo war ich? (HaHa~.) Wie Murakami, mein ewiger Liebling, in einem seiner Bücher, ich weiß nicht mehr welchem (The Wind-up Bird Chronicle?), meinte, es gibt eine Zeit, stillzustehen und es gibt eine, um sich zu bewegen. Ich bin gerade in einem Transit von eins auf zwei, und das Leben kommt wieder in Gang. Möglichkeiten eröffnen sich wie von alleine, Dinge werden klarer und der Kopf leichter. Nur noch ein paar Wochen überleben, noch ein bisschen die Augen schließen, Feuer frei und weiteratmen (Kettcar it is, again). Die Hektik wird nicht weniger, aber die Lösungen leuchten grün in absehbarer Distanz wie Notausgangsschilder. Alles ist gut, alles – auch Watzlawick hat ewig damit recht. Glück ist es, keinen Krebs zu haben.

Where reality begins

where reality begins

Realität bedeutet unter anderem, dass Handlungen Folgen freisetzen. Kausalitäten sind oft zäh; derzeit bin ich mir nicht einmal sicher, welche Wellen ich schlagen möchte. Weshalb gibt es diese etlichen turning points im Leben? Ich dachte, diesen Unsinn mit Anfang zwanzig bereits hinter mich gebracht zu haben und ein aktiver Part meines Daseins zu sein. Ich dachte, dass sich die menschlichen Hautzellen nur alle sieben Jahre erneuern, nicht alle zwei bis drei. Das geht mir alles zu schnell, sagt mein Verstand, und wer soll diesen Unsinn denn bitte mitmachen? Ich kenne mich schon, zumindest zu gut, um diese Schnelllebigkeit, die im Grunde gar keine ist, zu schätzen. Diese Schnelllebigkeit, die eigentlich nur ein anderes Wort für Stress ist. Das Leben ist nicht immer reichhaltiger durch Mehr, sondern durch Wahres. Große Worte, du Großkotz, sagt die Vogelscheuche, von der ich bereits eine Weile nichts mehr gehört habe. Zwei, drei Jahre wahrscheinlich.

Ich biege an der Zollergasse um die Ecke, gehe die kleine Gasse entlang und würde gerne ein einfaches Hallo sagen, mich hinsetzen und eine Tasse Tee trinken, oder Whiskey?, habe aber Sorge um besagte Kausalitäten, die bereits einmal katastrophal waren, und die gewisse Handlungen damit tabuisiert haben – was eigentlich lächerlich ist. Ich bin ein erwachsener Mensch, und wenn ich bei diesem Gedanken nicht gerade manisch zu lachen beginne, weiß ich auch um meine Autonomie (erwachsen sein heißt nur, durch undefinierte Umstände lange genug überlebt zu haben; das ist oft keinen Keks wert, geschweigedenn ein Sternlein im Heft). Wir waren so lange aneinandergeleimt, da sind die Wurzeln kaum herauszureißen; dabei haben diese Wurzeln keine tiefergehende Interpretation notwendig – sie sind einfach da. Was man in ihnen sieht oder daraus macht, sind die eigenen Realitäten, abseits von den Wurzeln selbst. Da gibt es mehr Organschäden und Überreste, von vielen verschiedenen Leuten, und ich mag fast jeden einzelnen davon. Das ist zwischenmenschlich, das ist kausal, das ist eine, meine Realität. Und ich möchte weder Vergangenheiten beleben, noch Narben waschen, ich möchte es als eine Tatsache betrachten, neutral, und dieses Leben mit all den Blechdosen hinten dran akzeptieren.

[Und hier lösche ich einen Absatz, weil er nur Unmut äußert über so vieles, was mich immer noch zornig werden lässt, über das ich gerne Klarheit hätte, wo aber nicht mehr zu reden angesetzt wird, von keiner Seite. Auch das ist ärgerlich.]

Heute. Heute gab es ein vicious tea brewing and drinking, während das zweite Fotoshooting fürs Tee- und anschließend noch fürs Gewürzbuch stattfand, wo wir allerdings aus der Küche befördert wurden, weil die Dame Hummeln im Arsch für drei hatte; da war nichts mehr zu tun, außer den genialen chinesischen Feuertopf zu genießen, der mit weltbesten Gewürzen verfeinert worden war, mit einer Tasse handverlesenen chinesischen Grüntees. (Ich bin so zerschmolzen vor Liebe!) In einer Stunde mache ich mich auf den Weg in Magdas Hotel (zuerst hatte ich “Martha” gelesen und so gegrinst) zu dieser Lesung, wo mir der Chemiker und die Lektorin leider abgesprungen sind, ich mir aber schon wen zum Plaudern finden werde. Schade nur um die eine Reservierung, die nun leer bleibt; aber spontane Kulturminions sind an einem Dienstagnachmittag schwerlich zu ergattern. Vielleicht findet sich noch jemand, aber manchmal ist ein Abend mit Ich & Ich und viel Fingerfood und Wein eigentlich auch ganz okay.

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